Einblick in das Arbeitsfeld der Pathologie
Im Rahmen des Wahlpflichtfachs Biologie und Umweltkunde besuchten 12 Schülerinnen und Schüler am 20.11.2019 das Institut für Pathologie an der Medizinischen Universität in Graz. Der Begriff Pathologie, die Lehre von den abnormalen und krankhaften Vorgängen und Zuständen im Körper, weckt oftmals falsche Assoziationen. Auch wenn die Obduktion von toten Personen ein Teil der Tätigkeit eines Pathologen bzw. einer Pathologin ist, so überwiegt die Untersuchung von Geweben lebender Patienten bzw. Patientinnen (Biopsie) bei weitem und nimmt rund 95 % der Arbeitszeit in Anspruch.
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Ein großes Dankeschön gilt Herrn Donnerer, der uns während der fast vier Stunden nicht nur die Abläufe und Tätigkeitsfelder am Institut mit großem Enthusiasmus näherbrachte, sondern auch manch trauriges oder auch kurioses Erlebnis aus seiner langjährigen Tätigkeit als Pathologe schilderte.
Nach einer kurzweiligen Einführung in die Arbeitsbereiche der Pathologie suchte die Gruppe die Laborräumlichkeiten auf. Die Schülerinnen und Schüler waren dabei, als an frisch entnommenen Organen und Gewebeproben von Patienten und Patientinnen makroskopische Untersuchungen auf krankhafte Veränderungen durchgeführt wurden. In der mikroskopischen Pathologie bekamen sie einen Einblick in die Anfertigung von Gewebeschnitten und deren Färbung sowie in die anschließende Begutachtung und Erstellung der Diagnose.
Ein paar Stockwerke tiefer durften wir als Gruppe sogar einen Hochsicherheits-Seziersaal begutachten, in dem in Zukunft Patientinnen und Patienten mit hochansteckenden Krankheiten untersucht und obduziert werden sollen. Die Ausstattung der Räume und die Arbeitskleidung vor Ort erinnerte an jene aus so manchen Science-Fiction-Streifen.
In der Prosektur wurde uns auch die Leichenlogistik nähergebracht. Den Jugendlichen wurde es dabei überlassen, auch einen Blick auf verstorbene Patientinnen und Patienten des Krankenhauses zu werfen, die hier vorübergehend aufbewahrt werden. Auf derselben Etage suchten wir auch den Verabschiedungsraum auf, der sich mit seiner Innenraumgestaltung sehr von den sonst recht sterilen und kalten Räumlichkeiten am Institut abhob.
Zum Abschluss zeigte uns Herr Donnerer noch verschiedenste missgestaltete und krankhafte Organe, die die Schülerinnen und Schüler auch angreifen durften, und klärte sie auch über die Hintergründe der jeweiligen Krankheiten auf.
Nicht nur für jene drei Schülerinnen, die an einem Medizinstudium interessiert sind, war der Lehrausgang hilfreich bei der Entscheidung für ihren weiteren Bildungsweg. Auch für die übrigen Anwesenden war es ein einprägendes Erlebnis!