Zukunft Medizin

Regenerative Medizin und Technologien
Was haben Rinderkollagen und der Kabeljau mit Hauttransplantationen zu tun? Welche Möglichkeiten und Mittel gibt, frühzeitiger Alterung entgegenzuwirken? Welche Rolle spielen Tätowierungen in der Medizin?
Diese und andere Fragen beantwortete Dr. Lars-Peter Kamolz, Vorstand der Universitätsklinik für Chirurgie am LKH Graz, interessierten Schüler:innen der Oberstufe im Rahmen eines mehrstündigen Vortrags. Anhand von konkreten Fällen und eindrucksvollem Bildmaterial schilderte er Tätigkeiten und Herausforderungen eines plastischen Chirurgen.
So kommen Rinderkollagen und die Haut des Meeresfisches als Matrix bzw. Gewebe beim kurzzeitigen Wundverschluss von großflächigen Hautverlusten (z. B. Brandwunden) zum Einsatz. Gleichzeitig unterstützen sie die Haut des Patienten bzw. der Patientin bei der Regeneration und aktivieren Selbstheilungskräfte des Körpers. Viele der aktuell in der Chirurgie verwendeten Materialien haben ihren Ursprung auch in verschiedenen Bereichen der Industrie (Gefriertrocknung von Beeren, Herstellung von Autositzüberzügen). Auch der Einsatz von KI und Robotics wurde thematisiert.
Das Ziel der Altersforschung ist es, nicht die maximale Lebenserwartung zu steigern, sondern die Zahl an gesunden Lebensjahren zu vergrößern. Dr. Kamolz hob dabei vor allem die Rolle der Bewegung und der Kalorienaufnahme hervor.
Medical Tattoos werden verwendet, wenn auf chirurgischem Wege kein vielversprechendes Ergebnis möglich ist. Ein Einsatzbereich ist das Retuschieren von Narben. Mit Hilfe des 3D-Effekts können aber auch Brustwarzen oder Fingernägel „wiederhergestellt“ werden.
Dr. Kamolz fand abschließend auch die Zeit, Fragen der Schüler:innen rund um das Medizin-Studium zu beantworten, und bestärkte an diesem Studium bzw. Fach Interessierte darin, ihr Ziel nicht aus dem Auge zu verlieren.